Tattoos bieten eine beeindruckende Vielfalt an Stilarten und Themen, die es ermöglichen, persönliche Geschichten, Werte oder ästhetische Vorlieben individuell zu gestalten. Auch die Wahl des Themas ist äußerst vielfältig. Beliebte Motive reichen von Naturthemen wie Tieren und Pflanzen über symbolische Darstellungen wie Totenköpfe oder Mandalas bis hin zu persönlichen Themen wie Porträts oder Schriftzügen. Jeder Stil und jedes Thema ermöglicht es, ein einzigartiges Tattoo zu schaffen, das die Persönlichkeit und Lebensgeschichte des Trägers widerspiegelt.

BLACK & GREY (schwarz-weiß)

 

Black & Grey ist ursprünglich ein Motiv, das aus schwarzer Tinte gefertigt wird, so dass der Tätowierer die schwarze Farbe mit destilliertem Wasser verdünnt. Aus dieser Kombination erfolgt die hellere Tönung. Einige Tätowierer vermischen weiße mit schwarzer Farbe, damit sie auf das gleiche Ergebnis kommen, aber das ist eher ein ungewöhnliches Verfahren. Die Black & Grey Tattoos stammen aus dem Gefängnis, weil es dort keine Möglichkeit gab, das Tattoo zu färben. Jack Rudy und Charlie Cartwright haben dann diese Stilart bekannt gemacht und haben die sog. „single-needle“ (eine Nadel) Tattoomaschine präsentiert, um bessere Schattierungen machen zu können. Mit den zeitlosen Black & Grey Tattoos können sowohl starke Kontraste als auch die typischerweise sehr sanften Übergänge geschaffen werden. Black & Grey Tattoos sind für jeden Hauttyp geeignet und kommen auch bei dunkleren Hauttypen ebenso gut zur Geltung. Diese Stilrichtung zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Tattoo-Styles überhaupt. Dieser Stil ist für Cover-ups geeignet.

ORIENTAL (Japanischer, östlicher Stil)

 

Die traditionellen japanischen Motive erzählen Geschichten; ein japanisches Tattoo kann tiefe Bedeutungen haben und damit sind sie für den Besitzer sehr wertvoll. Anders gesagt heißt diese Methode Irezumi, was eigentlich der Prozess ist, wie „unter die Haut Tinte gespritzt wird“.  Die Geschichte des japanischen Tätowierens geht bis zur frühen Steinzeit zurück, wissenschaftliche Befunde könnten bisher trotzdem nicht aufgezeigt werden. Die frühesten Befunde sind aus der Yayoi Zeit (v. Chr. 300 – n. Chr. 300) und haben spirituelle Bedeutungen. In der Kofun Zeit (300-710) haben sich die Bedeutungen der Tattoos verändert, weil sie hauptsächlich zur Markierung der Kriminellen gedient haben. Tausend Jahre später hat sich die Tradition des japanischen Tätowierens mit der Erscheinung der Yakuzas verknüpft und ist dann auch nach Westen angekommen. Somit haben viele Künstler diese Stilart übernommen und reformiert. Das Verfahren des traditionellen Tätowierens („Tebori“) ist das Folgende: der Meister (Hiroshi) trägt die Farbe (sumi) mit Hilfe eines Pinsel auf die Haut und dann führt er sie mit einem Bambusstöckchen unter die Haut. Am Ende des Stöckchens gibt es kleine Nadeln (hari). Dieser Stil ist für Cover-ups geeignet.

REALISTIC (Realistischer, Fotoähnlicher Stil)

 

Realistischer Stil ist in der letzten Zeit sehr beliebt geworden, was seiner fotoähnlicher Wirkung zu danken ist. Das Ziel des Tätowierer ist eine lebensnahe Darstellung auf die Haut zu bringen. Man kann aber nicht nur Portraits von Menschen oder Tieren auf sich stechen lassen, sondern auch verschiedene fantastische Wesen, Hauptsache es sieht realistisch aus.

FLORA & FAUNA (Tiere und Pflanzen)

 

Das ist eher ein Themenbereich als ein Stil – Flora & Fauna deckt eigentlich realistische Tiere- und Pflanzenporträts. Das Ziel ist eine realistische Darstellung der Lebenswelt, der Ausdruck der Liebe und Ehre der Natur. Mit dunklen Blumen und Schatten können Schriftzüge und kleinere Motive gut verdeckt werden.

Portrait Tattoos (Porträt Tattoos)

 

Portrait Tattoos zählen zu den am schwierigsten umzusetzenden Tattoos und benötigen sehr viel Geduld und Genauigkeit. Insbesondere sind feine Schattierungen von großer Bedeutung. Damit das Portrait nach dem Abheilen nicht zu hell ist, wird es bewusst dunkler gestochen – ob Idole, Stars, Haustier oder Familienangehörige, ein perfekt gestochenes Portrait Tattoo ist einfach mehr als nur ein Hingucker.

OLD SCHOOL (Traditionel)

 

Dieser Stil nennt sich auch „American“, weil dieser eng mit der westlichen Geschichte der Tätowierung verknüpft ist. Old-School war auch unter den Seemännern sehr beliebt. Old School Tattoos gehören zu den älteren Stilrichtungen und sind von patriotischen Symbolen geprägt. Herze, Dolche, Pistolen, Rosen oder Schiffe werden mit dem Old School Stil in Verbindung gebracht. Viele dieser Motive haben ihre ganz eigene und individuelle Bedeutung und sind gerade deshalb eine beliebte Wahl beim Tätowieren.  
Der Grund für die auffälligen Motive liegt vor allem darin, dass die damaligen Tätowier Techniken sich sehr von den heutigen unterscheiden. Die Qualität der Maschinen und der Tinte war nicht besonders hochwertig, die Motive wurden simpel und auffällig gehalten, damit sie auch nach längerer Zeit noch nach etwas aussahen.  Wie die anderen Stilarten, hat auch dieser Stil im Laufe der Zeit einige Veränderungen nicht nur technisch, sondern auch bezüglich des Themas erlebt. Zum Beispiel während der Weltkriege waren hauptsächlich die für die Soldaten wichtige Themen populär. Der Old-School Stil wird von farbigen Motiven charakterisiert und die beliebtesten von denen sind: Hula Tänzerin, Schädel, Anker, Wolf, Schiff  – die sog. Sailor Jerry Motive.

TRASH POLKA 

 

Man kennt diesen Stil als Trash Polka, Realistic Trash Polka oder Buena Vista, weil diese Stilart aus den Buena Vista Tattoo Studios stammt, genauer von Simone Pfaff und  Volko  Merschky, zwei Deutsche aus Würzburg. Dies ist ein junger Tattoostil und enthält realistische und minimalistische Elemente. Die meist benutzten Farben sind schwarz, grau und rot. Kombiniert werden hier fotoähnliche Portraits und Motive mit Schriften, Punkte und Farbenflecken. Diese Tattoos bzw. Bilder schaffen eine große optische Spannung. Für Cover-ups ist der Stil geeignet.

BLACKWORK

 

Blackwork ist kein Trend, sondern hat schon eine sehr lange Geschichte. Diese geht ursprünglich auf die Tribal Tattoos zurück, basiert also auf den traditionellen Stammes-Tätowierungen. Ungeachtet dessen, dass die Tattoos heute aus ästhetischen Intentionen gestochen werden, hilft es doch enorm, die verschiedenen Facetten der traditionellen künstlerischen Techniken zu kennen, die bis heute Blackwork massiv beeinflussen. Blackwork Tattoos werden ausschliesslich in reinem Schwarz gestochen. Sie zeichnen sich durch grafische Elemente, vereinfachte Formen und kontrastreiche Linien aus. So verkörpert Blackwork gleich viele verschiedene Stilrichtungen. Ausserdem erfreuen sie sich einer grossen Bandbreite, sodass sich so gut wie jedes Motiv als Blackwork Tattoo umsetzen lässt.  
So vielfältig die Blackwork Tattoos sind, so unglaublich umfangreich sind die Möglichkeiten.  Im Gegensatz zu anderen Stilen ist Blackwork äußerst langlebig und daher auch bestens für Cover-ups   geeignet. 

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MAORI, POLINESISCH, SAMOANER (Stammestätowierung)

 

Wenn wir über Stammtätowierungen reden, hören wir meistens die obengenannten Namen. In der modernen Welt sind diese Motive wegen ihrer an der Muskulatur angepassten Gestaltung sehr populär. Für diese Tattoos gibt es keine Schablone, nach der Besprechung der Grundfiguren mahlt der Tätowierer den Rest mit freier Hand auf die Haut. Die Symbole, aber auch die kleinere Linien haben große Bedeutung, sie erzählen oft eine ganze Lebensgeschichte. Die originale Stammestätowierungen haben den Rang und die Position in der Gesellschaft gezeigt. Dwayne „The Rock“ Johnson, der übrigens über samoanische Vorfahren verfügt, hat die Bekanntheit dieses Stils erweitert. Für Cover-ups ist dieser Stil nur bei kleineren vorhandenen Motiven geeignet.

BIOMECHANICAL (Biomechanischer Stil)

 

Biomechanischer Stil wirkt in der Welt des Tätowierens so, wie Renaissance in den zeitgenössischen Künsten. Der Terminator unter unserer Haut ist angekommen, die robotische Tattoos erobern uns. Dieses Thema ist eigentlich den Hollywood-Filmen der achtziger Jahre zu danken, in denen der Mensch als Roboter bzw. Cyborg erschienen ist. Denken wir an Ridley Scotts Alien oder an H.R. Giger, der einen Oscar für das visuelle Design bekommen hat. Danach kamen die Neunziger als solche geniale Tätowierer, wie Guy Aitchison und Aaron Cain die Grundlagen dieses Stils (Muskel trifft Metall) entwickelt haben. Bis heute ist der biomechanischer Stil sehr weit gekommen, hauptsächlich durch solchen Künstlern wie Ron Earhart, Nick Baxter, Carson Hill oder Nathan Kostechko. Der Stil ist (vom Motiv abhängig) auch für Cover-ups geeignet.

WATERCOLOR (Wasserfarben Stil)

 

Dieser Stil steht nahe an Malerei und ruft oft großzügige, sehenswerte Werke auf. Schrille Farben und unbeschränkte Möglichkeiten sind für diesen Stil charakteristisch. Genau wie Aquarelle auf dem  Papier scheinen diese  Art von Tattoos eine gewisse Leichtigkeit auszustrahlen. Die Motive und Linien werden oft verflossen und an manchen Stellen passen sie sich nicht mal an. Der  Trend  zieht seine Inspiration aus der Aquarellmalerei, die bis ins 9. Jahrhundert zurückführt.  Die negative Räume heben die Wirkung von Watercolor hervor und deswegen ist dieser Stil für Cover-ups nur beschränkt geeignet.

DOTWORK (Punktierter Stil)

 

Mit Dotwork tritt ein neuer  Trend  in die  Tattoo-Welt  ein, welcher die einzigartige Technik des Tätowierens beschreibt und kürzlich an Beliebtheit gewonnen hat. Tattoos, die im Dotwork-Stil gestochen werden, beschreiben nicht die Motive, sondern eher die Schattierung dieser mit Punkten in unterschiedlicher Größe und Intensität. Dieser Stil eignet sich vor allem für detailreiche Muster, Ornamente und Mandalas. Dotwork Tattoos bestehen ausschließlich aus Punkten, hier werden keine Linien gezogen. Diese sieht man aber von größerer Distanz nicht, weil unsere Augen getäuscht werden und die Punkte als Linien oder Schattierungen wirken. Dotwork ist sehr eigenartig, aber er kann auch mit anderen Stilen vermischt werden, wie es oft bei Mandalas der Fall ist, wo die Konturlinien mit Punkten ausgefüllt werden. Die meisten Motive sind schwarz-weiß, es gibt aber auch bunte Kreaturen, die sehr individuell aussehen. Der Stil ist für Cover-ups nicht geeignet.

GEOMETRIC (Geometrischer Stil)

 

Geometrie bedeutet Symmetrie und Perfektion, deshalb sind die geometrischen Tattoo Designs durch gerade Linien und perfekte Formen gekennzeichnet. Ein geometrisches Motiv ist in der Regel extrem aufwendig, deshalb lassen sich solche Tattoos nur von einem erfahrenen Tätowier-Künstler stechen. Basierend auf geometrischen Formen  wie Rechtecken, Kreisen und einfachen Strichen  erwacht ein Tattoo Stil zum Leben, mit dem du heute absolut im Trend liegst.  Es werden ganze Motive abstrahiert  dargestellt  oder  mithilfe dieser Hauptmerkmale ergänzt. Der Geometric-Stil lässt sich problemlos mit anderen Tattoo Stilen kombinieren. Denn oftmals werden die unterschiedlichsten Formen kombiniert und es wird mit Farben gespielt.   
Die Bedeutungen sind komplex und knüpfen in den meisten Fällen an spirituellen und religiösen Überzeugungen an.

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